Focus Online: Warum Corona-Pleiten bisher vor allem große Namen trafen

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Insolvenzen waren im Corona-Jahr in Deutschland vor allem ein Problem von Großunternehmen. Insgesamt gingen die Zahlen dank Staatshilfen auf ein Rekordniveau zurück. Das dürfte sich dieses Jahr aber ändern. Experten rechnen mit einer Pleitewelle – die aber erträglich wäre.

Karstadt, Vapiano, Hallhuber, Bonita, Adler, Esprit und natürlich Wirecard : Wenn es um Insolvenzen ging, beherrschten 2020 klanghafte Namen die Schlagzeilen. In der Kategorie der Großunternehmen mit mehr als 10 Millionen Euro Umsatz gab es eine wahre Pleitenflut. 271 Firmen mussten ihre Pleite anmelden, 47,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie eine Auswertung der Unternehmensberatung Falkensteg belegt. Besonders betroffen waren der Einzelhandel (35 Insolvenzen) und die Modebranche (36), in denen sich die Zahl der Insolvenzen vervielfachte sowie die Autozulieferer, deren Pleitezahl sich auf 54 verdoppelte.

… In Bezug auf die steigenden Pleiten von Großunternehmen „traf es viele Unternehmen, die bereits vor Corona mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten“, sagt Falkensteg-Partner Tillmann Peeters. Wirecards Untergang hatte etwa wenig mit der Pandemie zu tun, auch Karstadt hatte in den Vorjahren schon mehrere Fast-Pleiten hingelegt.

… Die Bundesregierung arbeitet bereits an Maßnahmen, die Pleitewelle einzugrenzen. So wurde zum 1. Januar das Stabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz (Starug) eingeführt. Es ermöglicht einem von der Insolvenz bedrohten Unternehmen, Sanierungsmaßnahmen einzuleiten, wenn die Mehrheit der Gläubiger zustimmt. Bisher war dafür eine Zustimmung aller Gläubiger erforderlich. „Der neue Sanierungsrahmen ermöglicht, dass die Hilfskredite auch ohne Insolvenz in Teilen nicht zurückgezahlt werden müssen. Es wird demnach Unternehmen zugutekommen, die coronabedingt in Schieflage geraten sind“, sagt Peeters.

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